Grüne Band in Europa

Das Grüne Band in Europa wird mit dem Grossen Binding-Preis 2010 ausgezeichnet. Die ausgewählten Haupt-Preisträger wirken in Deutschland, Österreich und Slowenien.
Entlang des ehemaligen Eisernen Vorhanges entwickelte sich auf einer Länge von mehr als 12 500 km ein „Niemandsland“ und damit ungestörte Wildnisgebiete. 40 Jahre lang schuf diese unmenschliche Grenze so ungewollt kaum genutzte Räume. Diese Flächen bieten die Chance die trennende Wirkung zu überwinden. Eine grenzüberschreitende Naturschutzarbeit bildet heute den Ausgangspunkt für zahlreiche Initiativen, die sich den Erhalt dieser wertvollen Naturrefugien zum Ziel gemacht haben. Es ist dies einer der grossen Erfolge des Naturschutzes, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhanges dieser Naturschatz nicht spurlos untergepflügt wurde, sondern sich zum weltweit grössten grenzüberschreitenden Naturschutzprojekt entwickelte. Die einzigartige Vielfalt der europäischen Landschaften entlang des Grünen Bandes zeigt sich auch in der enormen Anzahl von über 3000 Naturschutzgebieten in einem Bereich von 25 Kilometern beidseits des Grenzverlaufes. Es ist dies die Frucht zäher Arbeit und mutiger Aktivisten. Stellvertretend für alle diejenigen, die den Weg dafür gebahnt haben und diejenigen, die auch in Zukunft dafür arbeiten, geht der diesjährige Grosse Binding-Preis zu gleichen Teilen an fünf Persönlichkeiten, die sich besonders um „das Grüne Band“ verdient gemacht haben:

  • Dr. Kai Frobel, vom Bund für Naturschutz in Bayern, der im Schatten der deutschen  Zonengrenze aufgewachsen ist und nach der Wende die Chance für innerdeutsche Treffen ergriff und den Begriff des Grünen Bandes prägte.
  • Alois Lang, Manager im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel. Die Internationale Naturschutz-Union (IUCN) nahm als Koordinator die Idee auf und setzte seinerseits Koordinatoren ein. A. Lang war für diese Vernetzung und die Öffentlichkeitsarbeit für einige Jahre zuständig.
  • Dr. Uwe Riecken, Leiter Abteilung Biotopschutz und Landschaftsökologie im Deutschen Bundesamt für Naturschutz gehörte zu den Wissenschaftlern, die das Grüne Band fachlich untermauerten und sein Amt führte die umfassende Lebensraumkartierung des deutschen Abschnittes durch und sorgte für die nötigen internationalen Impulse.
  • Dr. Martin Schneider-Jacoby von Euronatur in Radolfszell begann nach dem Zusammenbruch des Ostblocks im Balkan im Bereich des ehemaligen Jugoslawiens und Albaniens vor Ort zu wirken.
  • Dr. Borut Stumberger, Ornithologe und Tierarzt aus Slowenien, war Vorkämpfer an der Mur und Drau und bemühte sich um die internationale Vogelzugroute „Adriatic
    Flyway“.

Hinter diesen Genannten stehen ungezählte weitere Institutionen und Persönlichkeiten in 24 Staaten, die sich für dieses Symbol der Völkerverständigung, des vereinigten Europas, für den humanitären Fortschritt, die grosse Hoffnung für die Natur und Lehrstück für die Zivilcourage einsetzen.

Binding Preis 2010 FestaktLG_0260

 

 

 

Das Grüne Band Europas, vertreten durch Dr. Kai Frobel, Dr. Schneider-Jacoby, Alois Lang, Dr. Uwe Riecken und Dr. Borut Stumberger (v.l.n.r.). Rechts Stiftungsrat Andreas Adank. Links Laudator und Kuratoriumsmitglied Georg Grabherr.